Schlobitten
Die Zeit der ersten Erbauung des Schlosses Schlobitten ist unbekannt. Nachdem Burggraf Stanislas zu Dohna im Jahre 1469 vom deutschen Orden zuerst mit Deutschendorf war beliehen worden, erhielten er und seine Nachkommen bald hintereinander für die den Orden geleisteten Dienste und Hülfen, theils von den Hochmeistern, theils von den Herzögen von Preussen, die meisten jetzt die Grafschaft Dohna bildenden Besitzungen, unter diesen 1527 Schlobitten zu Lehn
.Der gemeinschaftliche Stammvater der jetzt florirenden Dohna'schen Häuser, Burggraf Achatius, wohnte daselbst und starb 1601.
Burggraf Abraham, einer seiner Söhne, baute das Schloss um und war der Gründer der jetzt circa 23,000 Bände enthaltenden Bibliothek.
Ihm folgte sein jüngster Bruder Christoph (starb 1637), ein Schwager des Prinzen Friedrich Heinrich von Nassau - Oranien und, wie
auch später sein ältester Sohn Burggraf Friedrich der Jüngere, Gouverneur des Fürstenthums Oranien.
Letzterer, ein Freund Calvin's, lebte meistens auf seinem Schlosse Copet am Genfersee und starb auch dort.
Er war der gemeinschaftliche Stammvater der Häuser Schlobitten und Schlodien.
Sein ältester Sohn war Burggraf Alexander, Preussischer General-Feldmarschall und Erzieher König Friedrich Wilhelm I.
Ihm verdankt Schlobitten nach einem neuen Umbau seine jetzige Gestalt.
Seinem ältesten Sohne Albrecht Christoph hinterliess Burggraf Alexander die von einer 1701 ausgestorbenen Branche ererbte freie Standesherrschaft Wartenberg,
dem jüngsten, Alexander Emil, welcher als Generalmajor 1745 in der Schlacht von Sohr blieb, Schlobitten.
Dessen einziger Sohn, Burggraf Alexander, Obermarschall des Königreichs Preussen, ererbte nach Aussterben der älteren Linie das Wartenberg'sche jetzt auf Pröckelwitz locirte Familienfideicommiss und gründete auch das Secundogenitur-Fideicommiss Finkenstein.
Ihm folgte in Schlobitten 1810 sein ältester Sohn Alexander, von 1808 bis 1810 Königlich Preussischer Staatsminister, in den traurigen Kriegsjahren
Civil- und Militairgouverneur in Preussen.
Von 1831 bis 1845 besass Schlobitten des letztgenannten jüngerer Bruder
Burggraf Wilhelm, Landhofmeister des Königreichs Preussen, Landtagsmarschall, Vater des jetzigen Majoratsherrn
Burggrafen Riehard Friedrich, erblichen Mitgliedes des Preussischen Herrenhauses.
copy Sammlung Duncker